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Runenkarten nach Aswynn und Dreiermethode zum Orakeln
Ich stelle euch heute mal meine Runenkarten vor, die ich mir erstellt habe. Grundlage ist das Ältere Futhark mit 24 Runen. Im Zentrum steht jeweils die Rune, den Rahmen an den Rändern bilden alle Runen des Futharks in den jeweiligen Ättiren, also Achtergruppen. Das Fundament ist der Walknut, das Symbol Wotans und der dreifachen Welt, bzw. den drei Wirklichkeiten. Diese Welten können einerseits einzeln betrachtet werden, sind aber so ineinander verwoben, dass sie doch nicht zu trennen sind. Doch über den Walknut werde ich mich ein anderes Mal intensiver äußern.
Drehungen und Wendungen
Wichtig bei diesen erarbeiteten Runendarstellungen ist, dass keine Rune durch Drehung oder Wendung in eine andere Rune wandelbar ist! Wendung meint hier eine Spiegelung an der „X-Achse“, Drehung eine Spiegelung an der „Y-Achse“. Wendungen treten beim Legen der Karten nicht auf, Drehungen allerdings schon. In diesem Fall wird der Gegenaspekt hervorgehoben. Nehmen wir Tyr als Rune der Gerechtigkeit, so weist die umgedrehte Tyr-Rune, je nach Zusammenhang und umgebenden Runen, auf fehlende oder ausbleibende Gerechtigkeit hin. Zur Deutung will ich ja noch gar nicht kommen, hier soll jetzt nur erstmal ein grundsätzliches Prinzip erklärt werden!
Es gibt einige Runen, die trotz Drehung nicht verändert werden, z. B. Is. Insgesamt gibt es neun nicht-umkehrbare Runen, die unter anderem als Darstellungen für die neun Welten dienen.
Dreiermethode zum Orakeln
Mit den Karten kann ich nach verschiedenen Modellen orakeln. Die einfachste Form ist die Dreiermethode. Ich lege alle Karten verdeckt vor mich, vermische sie ordentlich (so wie Memory-Karten, ihr erinnert euch? ^^), formuliere für mich meine Frage/mein Problem und wähle drei der Karten aus und lege eine links, eine mittig und eine rechts verdeckt vor mich. Die anderen Karten werden gestapelt und beiseitegelegt. Die mittlere Karte stellt den Hauptaspekt von Frage/Problem und die gegenwärtige Situation dar. Links befindet sich die Wurzel/Vergangenheit/Ursache zu der Frage, und rechts die Entwicklung/Tendenz, die sich aus der verfestigten Vergangenheit und der aktuellen Handlungsweise in der Gegenwart ergibt. Ich drehe die Karten um und betrachte sie zunächst. Ich rufe mir die Hauptaspekte der jeweiligen Runen auf, lese vielleicht noch einmal nach, wenn ich unsicher sein sollte, und versuche dann, die Runen entsprechend ihrer Lage aufeinander zu beziehen und im Sinne meiner Frage zu interpretieren.
Billige Psychologie?
Dem ein oder anderen erscheint dies albern zu sein. Oder billige Psychologie. Mir egal, solange es mich weiterbringt! Hier geht es nicht darum, Wissen zu erzeugen, sondern die eigene Intuition zu schulen, zu schauen, was mich beschäftigt und über die Runen Abbildungen meines Unterbewusstseins in mein Bewusstsein zu projizieren. Die Runen sind Werkzeuge, die diese Kanäle öffnen und zum Fließen bringen. Es sind Abbildungen mehrdimensionaler Feinkraftströme, die, ungeachtet ob ich daran glaube oder eben auch nicht, genau diese Energien aktivieren.
Verbindung der Runen mit meinem persönlichen Leben
Mit der Zeit wurden die Runen in meinem Bewusstsein immer „reichhaltiger“. Manche Bedeutungen stehen nicht in Büchern, sondern werden bei der Arbeit in Bezug auf mein Leben bewusst. Als ich Naudr einmal in Bezug auf meine berufliche Situation in der zukünftigen Position hatte, dachte ich zunächst an Verzögerung und Hindernis, an Probleme und Schwierigkeiten. War auch so, aber die Bedeutung von „Notfeuer“, also dem rituellen Erneuern des Feuers aus dem Reiben von Holz, war mir nicht präsent. Erst später wurde mir klar, dass es um meine eigene Bemühung geht! Eine neue Situation ergibt sich nicht einfach, man muss dafür arbeiten und die notwendige Reibung erzeugen, damit der Funke entsteht, der das Feuer entfachen lässt! Da waren bestimmt Wochen vergangen, bis ich dieses Aha-Erlebnis hatte. Und damit wurde die Naudr-Rune zu einem Teil meiner Persönlichkeit, ich hatte sie mit meinem Leben verstanden, nicht bloß mit dem Kopf! Und darin liegt die tatsächliche Bedeutung der Arbeit mit den Runen. Im Umgang mit ihnen lerne ich mehr von mir und der Welt durch das Erleben von der Verbindung zwischen den Kräften der Runen und meinen Kräften als Mensch des täglichen Lebens!
Eine weitere Möglichkeit, die ich nutze, ist das Tragen der Runenkarten über mehrere Tage. Ich lege sie einfach in mein Portemonaie und hab sie damit ständig dabei. Die Ereignisse und meine Reaktionen darauf, die Entwicklungen die geschehen setze ich dann mit der Rune in Verbindung. Diese Synchronizität erlaubt mir ebenfalls persönliche Wirkungen der Runen festzustellen.
Eigenes Kartenset
Wer Interesse an einem Set dieser Karten hat, kann mich gerne anschreiben. Die Karten sind laminiert und halten so doch einiges aus. Ganz im Sinne von Gebo kann ich sie natürlich nicht einfach verschenken, aber ich bin mir sicher, wir würden uns da schon einig werden. Eine Anleitung zum Orakeln und die Hauptaspekte der Runen gibt es natürlich dazu.
Woher stammen die Runen?
Die Runen sind den Kelten zuzuordnen, wobei die Frage danach, wer denn nun die Kelten waren, nicht so leicht zu definieren ist. Die Landbereiche um Deutschland herum über Frankreich und England haben alle deutlich keltische Wurzeln. Die Germanen als besondere Gruppe der keltischen Zivilisation bestand vermutlich aus mehreren indigenen Stämmen, die in den europäischen Urwäldern als Waldbauern, Viehzüchter und Jäger lebten. Wahrscheinlich wurde diese indigene, vermutlich matriarchalische Stammesstruktur, durch zum Teil seßhaft werdende nomadisierende Stämme ‚ergänzt‘, die als Reitervolk einen Pferdekult pflegten und patriarchalisch organisiert war. Aus dieser Mischung entstand eine dezentralisierte Stammeskultur mit lockeren Verbindungen über die Druiden zu einer übergeordneten Gesellschaft, die man gemeinhin als Kelten bezeichnet. Diese Gesellschaft bildete ein dreiständige Kultur von Handwerkern, Kriegern und Druiden als Kultur- und Ritualzuständigen.
„Nun bildet das Druidentum in der Tat den Schlüssel zum Verständnis der keltischen Gesellschaft: Die Druiden waren wirklich im Besitz der ‚keltischen Geheimnisse‘; sie waren der Angelpunkt, um den sich Leben und Handeln jener Völker drehte, die man heute mangels genauerer Kenntnis ‚keltisch‘ nennt. Mit diesem Begriff bezeichnet man ein Konglomerat von Menschen verschiedener Abstammung, die durch den Rahmen einer einzigartigen Zivilisation zusammengehalten wurden, obwohl ihr Siedlungsgebiet von Ungarn bis zu den Britischen Inseln, von der Poebene bis zur Rheinmündung reichte und sich bis weit nach Osteuropa und Kleinasien ausdehnte. Das Besondere an der keltischen Zivilisation ist ihre Einheit und zugleich ihre unglaubliche Vielfalt in der räumlichen Ausdehnung und der Dauer ihrer Existenz. „(Jean Markale, Die Druiden) Auf die Druiden geht aller Wahrscheinlichkeit auch die Runenkunde zur magischen Anwendung zurück. In der Mythensammlung Edda wird in ‚Sprüche des Hohen‘ über die Erkenntnis von Odin über die Runen und ihre Lieder berichtet- in einer menschlichen Verkörperung hing er neun Tage und Nächte ohne Nahrung und Wasser kopfüber dem Gott Odin geweiht in der Weltenesche, brachte ein Auge als Opfer dar und erlangte schließlich Einsicht in die Runen, über ihre Bedeutung und Ordnung und wie sie benutzt werden. Nicht ganz unbedeutend ist dabei auch ein Rausch-Trank, mit dessen Hilfe er weitere Runen erfahren hatte. Wir erfahren also, dass durch Einnahme bestimmter psychoaktiver Substanzen oder durch körperlich induzierte Trancezustände die Runen in ‚unsere‘ Welt quasi teleportiert wurden. Als Schriftzeichen fanden sie keine Verwendung, das Wissen der Kelten wurde rein mündlich weitergegeben. Sie dienten dem Zauber von Schutz und Hilfe, Liebe und Ehe. Tatsächlich geht es um alltäglichen Zauber zum Lebensbedarf, der nah am Leben der Menschen war. Magische Handlungen und Rituale, Beschwörungen und Gebete wurden mit Ihnen begleitet und unterstützt.
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