Kraut

„Drei mal drei Zauberpflanzen nahm der altheidnische Kräuterkundige gegen Gift und Ansteckung zur Hand. Mit dieser ‚grünen Neune‘ besiegte er die unheimlichen „Würmlein klein, ohne Haut und Bein“, die sich in den dunklen Tiefen des Körpers einnisten und einem die Kraft nehmen. Er folgte damit dem Vorbild des schamanischen Zaubergottes Odin-Wotan. Dieser lehrte ihn die Lieder und Runen, mit denen Leid besungen und gebannt werden konnte. Im angelsächsischen Kräutersegen (niedergeschrieben im Wessex im 11. Jh.)  heißt es von Odin:“Neun wundersame Zweige nahm er und schlug den giftigen Wurm, der da geschlichen kam, um einen Menschen zu zerreißen.“

Der alte Pflanzensegen schließt mit folgenden Bannworten:

 

„Nun haben diese neun Kräuter Macht

gegen neun böse Geister

gegen neun ansteckende Krankheiten

gegen das stinkende Gift

gegen das wütende Gift

gegen das gelbe Gift

gegen das grüne Gift

gegen das dunkle Gift

gegen das braune Gift

gegen das purpurne Gift

gegen Wurmblattern

gegen Giftblattern

wenn irgendein Gift kommt von Osten geflogen

oder irgendeins von Norden kommt

oder irgendeins von Westen über die Menschheit.“ “

Wolf-Dieter Storl, Heilkräuter und Zauberpflanzen zwischen Haustür und Gartentor

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