Die Runen sind den Kelten zuzuordnen, wobei die Frage danach, wer denn nun die Kelten waren, nicht so leicht zu definieren ist. Die Landbereiche um Deutschland herum über Frankreich und England haben alle deutlich keltische Wurzeln. Die Germanen als besondere Gruppe der keltischen Zivilisation bestand vermutlich aus mehreren indigenen Stämmen, die in den europäischen Urwäldern als Waldbauern, Viehzüchter und Jäger lebten. Wahrscheinlich wurde diese indigene, vermutlich matriarchalische Stammesstruktur, durch zum Teil seßhaft werdende nomadisierende Stämme ‚ergänzt‘, die als Reitervolk einen Pferdekult pflegten und patriarchalisch organisiert war. Aus dieser Mischung entstand eine dezentralisierte Stammeskultur mit lockeren Verbindungen über die Druiden zu einer übergeordneten Gesellschaft, die man gemeinhin als Kelten bezeichnet. Diese Gesellschaft bildete ein dreiständige Kultur von Handwerkern, Kriegern und Druiden als Kultur- und Ritualzuständigen.
„Nun bildet das Druidentum in der Tat den Schlüssel zum Verständnis der keltischen Gesellschaft: Die Druiden waren wirklich im Besitz der ‚keltischen Geheimnisse‘; sie waren der Angelpunkt, um den sich Leben und Handeln jener Völker drehte, die man heute mangels genauerer Kenntnis ‚keltisch‘ nennt. Mit diesem Begriff bezeichnet man ein Konglomerat von Menschen verschiedener Abstammung, die durch den Rahmen einer einzigartigen Zivilisation zusammengehalten wurden, obwohl ihr Siedlungsgebiet von Ungarn bis zu den Britischen Inseln, von der Poebene bis zur Rheinmündung reichte und sich bis weit nach Osteuropa und Kleinasien ausdehnte. Das Besondere an der keltischen Zivilisation ist ihre Einheit und zugleich ihre unglaubliche Vielfalt in der räumlichen Ausdehnung und der Dauer ihrer Existenz. „(Jean Markale, Die Druiden) Auf die Druiden geht aller Wahrscheinlichkeit auch die Runenkunde zur magischen Anwendung zurück. In der Mythensammlung Edda wird in ‚Sprüche des Hohen‘ über die Erkenntnis von Odin über die Runen und ihre Lieder berichtet- in einer menschlichen Verkörperung hing er neun Tage und Nächte ohne Nahrung und Wasser kopfüber dem Gott Odin geweiht in der Weltenesche, brachte ein Auge als Opfer dar und erlangte schließlich Einsicht in die Runen, über ihre Bedeutung und Ordnung und wie sie benutzt werden. Nicht ganz unbedeutend ist dabei auch ein Rausch-Trank, mit dessen Hilfe er weitere Runen erfahren hatte. Wir erfahren also, dass durch Einnahme bestimmter psychoaktiver Substanzen oder durch körperlich induzierte Trancezustände die Runen in ‚unsere‘ Welt quasi teleportiert wurden. Als Schriftzeichen fanden sie keine Verwendung, das Wissen der Kelten wurde rein mündlich weitergegeben. Sie dienten dem Zauber von Schutz und Hilfe, Liebe und Ehe. Tatsächlich geht es um alltäglichen Zauber zum Lebensbedarf, der nah am Leben der Menschen war. Magische Handlungen und Rituale, Beschwörungen und Gebete wurden mit Ihnen begleitet und unterstützt.
Woher stammen die Runen?
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